05.05.2015
In Deutschland leiden rund fünf Prozent aller Erwachsenen unter Asthma, bei Kindern sogar zehn Prozent. Zur Versorgung der Kranken steht eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung. Damit sie richtig wirken, ist es wichtig, diese Arzneimittel korrekt anzuwenden. Darauf weist der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) aus Anlass des Welt-Asthma-Tages am 5. Mai hin.
Meist kommen bei der Asthma-Behandlung Inhalationssysteme zum Einsatz. Apotheker Wolf Kümmel, der LAV-Vizepräsident, zählt auf: „Es gibt Pulverinhalatoren oder sogenannte Dosieraerosole." Bei den Erstgenannten muss der Wirkstoff mit einem kräftigen Einatmen eingesogen werden. Bei den Aerosolen wird dagegen ein Sprühstoß in den Mund ausgelöst und gleichzeitig atmet der Patient tief ein. Wichtig ist laut Kümmel, dass die jeweilige Anwendung ausführlich und auch wiederholt mit den Patienten geübt werde. "Ohne solche Schulungen hat sich gezeigt, dass 50 bis 80 Prozent der Patienten falsch inhalieren.“ Bei einer falschen Handhabung verpufft der Effekt des Medikaments: Asthmaanfälle können sich häufen, und die Patienten wenden ihr Medikament nicht mehr wie vom Arzt verschrieben an, weil sie denken, dass es nicht wirkt.
Um hier gegenzusteuern, sind Apotheker seit 2009 in die Versorgungsleitlinie für Asthmatiker eingebunden. Aufgabe der Apotheker sei – nach der Einweisung des Patienten durch den Arzt -, das Inhalationssystem noch einmal zu erläutern und mit dem Patienten zu üben, wie er sein Asthmamedikament am besten anwende, sagt Kümmel. So könnten Fehlanwendungen von ungefähr 80 auf 30 Prozent gesenkt werden. Von gut eingestellten Asthmapatienten profitiert nicht nur das Gesundheitswesen, weil die Mittel effizient eingesetzt werden. Auch die Patienten selbst gewinnen an Lebensqualität und können trotz Asthma ein relativ normales Leben führen.
LAV/RF