09.01.2019
Genetische Analysen haben gezeigt, dass Bakterien, die sich in der Internationalen Raumstation (ISS) befinden, eher zu überleben versuchen als Schaden anzurichten: Trotz der schwierigen Umweltbedingungen entwickelten sie sich nicht zu aggressiven oder resistenten Keimen.
Obwohl die Bakterien von der ISS zum Teil andere Gene hatten als ihre terrestrischen Verwandten, schadeten sie der menschlichen Gesundheit nicht. Sie hatten sich vielmehr an die veränderten Gegebenheiten im Weltraum angepasst. Erica Hartmann von der Northwestern Universität in Illinois erläutert: „Es gab viele Spekulationen darüber, wie sich Strahlung, Mikrogravitation und unzureichende Belüftung auf Bakterien auswirken könnten. Dies sind stressreiche und schwierige Bedingungen. Selektiert die Umgebung gefährliche Keime, die einen Vorteil haben? Die Antwort scheint ,Nein‘ zu lauten.“
Während sich Bakterien auf der Haut wohl fühlen, weil es dort warm ist und sie Nahrung vorfinden, ist das Überleben auf Oberflächen schwieriger für sie und erfordert eine Anpassung. Dennoch wurden bei den Weltraumbakterien keinerlei Anzeichen von Resistenzen oder verstärkten krankheitserregenden Eigenschaften gefunden.
Auf der ISS befinden sich tausende verschiedene Mikroorganismen, die über Fracht und Personen dorthin gelangt sind. Hartmanns Team verglich zwei Arten von ihnen – Stapyhlococcus aureus und Bacillus cereus ¬– mit ihren Pendants auf der Erde. Stapyhlococcus aureus gehört zur normalen Bakterienflora der Haut von Gesunden. Zuweilen finden sich unter ihnen aber multiresistente Stämme, die unempfindlich gegen viele Antibiotika sind, die MRSA.
ZOU