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10.11.2022
Die altersbereinigte Prävalenz für Demenz ist bei den über 65-Jährigen um fast ein Drittel von 12,2 Prozent im Jahr 2000 auf 8,5 Prozent im Jahr 2016 gesunken. Dieser Trend war die ganze Zeit erkennbar, zwischen 2000 und 2004 nahm die Rate aber besonders deutlich ab, berichtet ein Forschungsteam in dem Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences”. Demenz kam bei Frauen über den gesamten Zeitraum hinweg häufiger vor als bei Männern, zwischen 2000 und 2016 schrumpfte der Unterschied jedoch: Bei Männern sank die Prävalenz um 3,2 Prozentpunkte von 10,2 auf 7,0 Prozent, bei Frauen von 13,6 auf 9,7 Prozent.
Damit mehren sich Hinweise darauf, dass die altersbereinigte Prävalenz von Demenz in den Industrieländern zurückgeht. Mögliche Gründe dafür sind ein steigendes Bildungsniveau, weniger Rauchen und eine bessere Behandlung wichtiger Risikofaktoren wie Bluthochdruck. So wurde in der Studie beobachtet, dass Bildung ein wichtiger Faktor war, der zur Verringerung der Demenz beitrug. Der Anteil der Männer mit Hochschulabschluss war von 21,5 Prozent im Jahr 2000 auf 33,7 Prozent im Jahr 2016 gestiegen, der Anteil der Frauen von 12,3 auf 23 Prozent.
Da das Alter der stärkste Risikofaktor für Demenz ist, rechnen Fachleute durch die steigende Lebenserwartung damit, dass sich die Prävalenz von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen bis 2050 von etwa 50 Millionen auf 150 Millionen weltweit verdreifachen könnte. „Die Gründe für den Rückgang der Prävalenz von Demenz sind nicht genau bekannt, aber dieser Rückgang kann dazu beitragen, die erwartete Belastung für Familien, Pflegeheime und andere Unterstützungssysteme zu verringern“, sagte Péter Hudomiet von der RAND Corporation in Santa Monica.
Quelle: DOI: 10.1073/pnas.2212205119