15.08.2019
Anhand von MRT-Hirnscans untersuchten Forscher der US-amerikanischen Gesundheitsinstitute (NIH), wie sich der Blutdruck von mehreren hundert Teilnehmern auf den Zustand ihres Gehirns auswirkt. Bei Patienten, die eine Standardbehandlung gegen Bluthochdruck erhielten, zeigten sich mehr Schäden in der weißen Hirnsubstanz als bei Patienten, die intensiv kontrolliert wurden. Diese Ergebnisse, die im Journal der American Medical Association veröffentlicht wurden, ergänzen die einer früheren Studie derselben Forschungsgruppe. Damals hatte sie bereits nachgewiesen, dass eine intensive Behandlung die Wahrscheinlichkeit für geistige Beeinträchtigungen senkte.
„Diese ersten Ergebnisse stützen eine wachsende Zahl von Hinweisen darauf, dass die Kontrolle des Blutdrucks nicht nur das Risiko für Schlaganfall und Herzerkrankungen, sondern auch für einen altersbedingten Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit verringert“, sagte Dr. Walter J. Koroshetz, Direktor des Nationalen Instituts für neurologische Störungen und Schlaganfall am NIH. Er fordert nachdrücklich dazu auf, den Blutdruck zu überwachen und gegebenenfalls zu optimieren.
Die SPRINT-Studie (Systolic Blood Pressure Intervention Trial) wurde 2010 gestartet und dient dazu, die Auswirkungen von Standard- und intensiver Blutdruckkontrolle auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit und Sterblichkeit zu vergleichen. Mehr als 9.300 Erwachsene mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Alter von mindestens 50 Jahren erhielten entweder eine Standardbehandlung, die den systolischen Blutdruck auf weniger als 140 mmHg senkte oder eine intensive Behandlung, bei der der Zielwert maximal 120 mmHg war. Im August 2015 wurde die Studie früher als geplant beendet, nachdem erste Ergebnisse gezeigt hatten, dass eine 3,3-jährige intensive Behandlung die Sterberaten und das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduzierte. Gehirnscans wurden von 449 Teilnehmern zu Beginn der Studie und nochmals nach vier Jahren aufgenommen.
ZOU