24.04.2017
In Deutschland werden wieder weniger Kinder und Erwachsene gegen Masern geimpft. Im Jahr 2016 wurden nur noch 1,9 Millionen Impfdosen von Apotheken an Ärzte zur Impfung ihrer kleinen und großen Patienten abgegeben. Das entspreche einem mengenmäßigen Rückgang von 18 Prozent, wie das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) zu Beginn der diesjährigen Europäischen Impfwoche vom 24. Bis 30. April 2017 mitteilt.
"Jede Impfung zählt, denn Impfungen wirken jederzeit und überall", sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die Durchimpfungsraten bei Kinderkrankheiten wie Masern seien auch in Deutschland längst noch nicht ausreichend und müssten deshalb weiter erhöht werden. Wer sich gegen Masern und andere Kinderkrankheiten impfen lässt, schütze sich selbst, seine Familie und letztlich auch die gesamte Bevölkerung vor Infektionen. Der Masernausbruch in Berlin vor zwei Jahren hatte offenbar nur eine kurzfristige positive Wirkung auf die Impfbereitschaft: Im Jahr 2015 stieg der Absatz kurzfristig auf 2,3 Millionen Impfdosen. „Ziel muss es jedoch sein, eine dauerhaft hohe Impfquote in allen Altersgruppen zu erreichen. Die Apotheken stehen jederzeit als lokale Partner für Informationsangebote zum Impfen bereit“, so Arnold weiter.
Die Gesetzliche Krankenversicherung gibt mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr für Impfstoffe aus. Sie werden in der Regel als Sprechstundenbedarf auf einem rosa Rezept verordnet. Viele Schutzimpfungen wie gegen Masern gehören seit 2007 zum Pflichtleistungskatalog der GKV. Bei Grippeimpfungen erfolgt die Kostenübernahme derweil nur für Risikogruppen wie Schwangere oder Senioren, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) benannt werden. Reiseimpfungen werden von einigen Kassen als Satzungsleistung bezahlt.
Die STIKO des Robert Koch-Instituts empfiehlt in ihrem Impfkalender Termine für Impfungen für Säuglinge, Kinder und Erwachsene.
ABDA