13.06.2013
Schwere Komplikationen mütterlicherseits seien in ihrer Studie bei Hausgeburten deutlich seltener gewesen, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift British Medical Journal (BMJ). Dies gelte allerdings nur für Frauen mit einer problemlosen Schwangerschaft und geringen Risiken, die darüber hinaus bereits früher ein Kind bekommen hatten. Die Rate für schwere Komplikationen lag bei Hausgeburten bei 1 pro 1000, in der Klinik bei 2,3 pro 1000. Für starke Blutungen nach der Geburt errechneten die Forscher eine Rate von 19,6 pro 1000 bei Hausgeburten, rund das Doppelte für Geburten im Krankenhaus.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie Daten aus zwei Jahren von rund 150.000 Schwangeren mit geringen Risiken analysiert. Unter Komplikationen fielen etwa die Einlieferung in eine Intensivstation, ein Gebärmutterriss, eine Eklampsie oder größere Blutungen im Verlauf der Geburt, die eine Bluttransfusion nötig machten. Weitere gefährliche Komplikationen waren schwerere Blutungen im Anschluss an die Geburt oder eine manuelle Entfernung der Gebärmutter. Knapp zwei Drittel der Schwangeren hatte eine geplante Hausgeburt, etwas mehr als ein Drittel hatte die Geburt in einer Klinik geplant.
Die Niederlande sind den Forschern zufolge in allen westlichen Ländern das Land mit der höchsten Prozentzahl für Hausgeburten mit Hebammen. Sie betonen, dass ihre Ergebnisse nur für Regionen gelten könnten, in denen Hebammen gut ausgebildet seien, um Frauen bei Hausgeburten zu unterstützen. Zudem müssten Einrichtungen in der Nähe sein, die im Notfall die Versorgung übernehmen können und der Transport dorthin müsse gewährleistet sein. Denn jeder schwere Verlauf, der vermeidbar gewesen wäre, sei einer zu viel - auch bei Hausgeburten, so die Wissenschaftler.
hh