Dr. Karen Zoufal
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13.11.2020
In Studien wurde festgestellt, dass Männer mit Typ-2-Diabetes ein um 19 Prozent und Frauen ein um 27 Prozent höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken. Dies gilt auch für Darmkrebs, an dem mittlerweile häufiger auch jüngere Menschen erkranken. Experten gehen davon aus, dass der Zusammenhang durch Botenstoffe zu erklären ist, die das Fettgewebe am Bauch freisetzt. Einige von ihnen regen das Wachstum und die Vermehrung anderer Zellen an. So wird auch das Tumorwachstum begünstigt. Dazu kommt, dass die Fettzellen das weibliche Geschlechtshormon Östrogen ausschütten, das zu einem unkontrollierten Zellwachstum in der Gebärmutter und der Brust beiträgt.
Metabolisches Syndrom kann zu Krebs führen
Starkes Übergewicht ist eines der vier Merkmale des metabolischen Syndroms. Dabei handelt es sich um eine Störung des Stoffwechsels, die eine Vorstufe für Typ-2-Diabetes darstellt. Weitere Merkmale sind erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte sowie Bluthochdruck. Oft besteht auch bereits eine Unempfindlichkeit gegenüber Insulin. Über Jahre hinweg können sich aus dem metabolischen Syndrom ein Typ-2-Diabetes und auch Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfälle und Krebs entwickeln. Mathias Heikenwälder, Stoffwechselexperte vom DKFZ, erläutert: "Wir sprechen beim metabolischen Syndrom daher auch vom tödlichen Quartett. Das Bauchfett ist besonders gefährlich, was die Krebsentstehung angeht."
Binnen 25 Jahren hat sich die Zahl der Typ-2-Diabetiker weltweit fast vervierfacht. In Deutschland wird die Erkrankung jährlich bei etwa 500.000 Menschen festgestellt.