05.07.2018
Patienten, die regelmäßig denselben Arzt aufsuchten, hatten ein geringeres Risiko für einen vorzeitigen Tod als solche, die den behandelnden Mediziner wechselten. Dieses Ergebnis machten die Forscher der University of Exeter und einer beteiligten Großpraxis in 82 Prozent der ausgewerteten Studien aus. Dazu betrachteten sie insgesamt 22 Untersuchungen über verschiedene Zeiträume und in neun Ländern in Europa und Asien. Professor Philip Evans, der die Auswertung betreute, erläutert die Resultate: „Behandlungskontinuität ist dann gegeben, wenn Patient und Arzt sich häufiger sehen und dadurch kennenlernen. Das verbessert die Kommunikation, die Zufriedenheit des Patienten und die Therapietreue. Unsere Studie zeigt, dass der menschliche Aspekt bei allen technologischen Entwicklungen potenziell lebensrettend ist und hohe Priorität genießen sollte.“
„Patienten wissen schon seit langem, dass es wichtig ist, von welchem Arzt sie behandelt werden und wie gut sie mit ihm kommunizieren können“, ergänzt Sir Denis Pereira Grey, Hauptautor der Studie, die in der Fachzeitschrift „BMJ Open“ veröffentlicht wurde. „Bisher haben wir es als eine Art Service betrachtet, sie mit einem vertrauten Arzt zusammenzubringen. Nun ist klar, dass es um die Behandlungsqualität geht – und tatsächlich um eine Frage von Leben und Tod.“
MB