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13.09.2023
Die Forschenden hatten in Versuchen mit Zellen festgestellt, dass Irisin Ablagerungen von Alzheimer-Plaque verringerte. In einem zweiten Schritt haben sie den Mechanismus dahinter entdeckt: Irisin führt dazu, dass ein Enzym namens Neprilysin aktiviert wird. Es wird von bestimmten Zellen des Gehirns abgegeben, den Astrozyten, und baut Amyloid-Beta ab. Sie fanden auch den Rezeptor, über den Irisin an die Astrozyten bindet, was die Zellen dann dazu veranlasst, mehr Neprilysin zu produzieren. Darüber hinaus konnten sie zwei Signalwege in den Zellen identifizieren, über die das Ganze funktioniert.
Der in der Zeitschrift „Neuron“ beschriebene Mechanismus könnte dazu führen, dass Alzheimer-Therapien auf Irisinbasis entwickelt werden: Wenn man weiß, welche Rezeptoren und Proteine in den Zellen daran beteiligt sind, hat man „Hebel“ zur Verfügung, an denen eine Therapie ansetzen kann. Da injiziertes Irisin bei Mäusen nachweislich vom Blutkreislauf in das Gehirn gelangte, kann es möglicherweise auch direkt als Therapeutikum eingesetzt werden.
Irisin ist ein Muskelhormon, das bei Sport vermehrt ausgeschüttet wird. Es reguliert den Glukose- und Lipidstoffwechsel im Fettgewebe und stellt Energie bereit. Schon zuvor hatten Studien gezeigt, dass Irisin im Gehirn vorkommt und dass sein Spiegel bei Menschen und Mäusen mit Alzheimer verringert ist.
Quelle: DOI 10.1016/j.neuron.2023.08.012