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11.10.2023
In Tierversuchen mit Mäusen haben die Forschenden gezeigt, dass eine stärkere Durchblutung, wie sie beim Sport vorkommt, dafür sorgt, dass auch das Nervenwasser (Liquor) in Schwung kommt. Dies hilft dem Gehirn, Abfallprodukte loszuwerden, die dort durch den normalen Gehirnstoffwechsel entstehen und die sich ansonsten ansammeln und u. a. das Risiko für Alzheimer erhöhen würden.
„Das Besonders an unserer Studie war, dass wir die Blutgefäße unabhängig von den Nervenzellen aktiviert haben. So konnten wir zeigen, dass die Blutgefäße das Nervenwasser vorantreiben können. Das ist eine wichtige Entdeckung, mit der wir nicht gerechnet hatten“, sagte Prof. Maiken Nedergaard von der Universität Kopenhagen.
Daraus folgern die Wissenschaftler, dass ein gesundes Herz-Kreislaufsystem, das das Blut effizient durch den Körper pumpt, Demenz vorbeugen kann: „Wenn sich die Blutgefäße erweitern, verdrängen sie das Nervenwasser. Im Alter ist es völlig normal, dass die Blutgefäße steifer werden. Die Elastizität lässt nach, sodass sich die Gefäße nicht mehr so gut ausdehnen und zusammenziehen können wie zuvor. Aber wenn wir Sport treiben und uns gesund ernähren, können wir das Gefäßsystem gesund erhalten, damit die Blutgefäße flexibel bleiben und die Fähigkeit behalten, das Nervenwasser in Bewegung zu bringen – und auf diese Weise können wir möglicherweise Krankheiten wie Demenz und Alzheimer vorbeugen“, erklärte Dr. Stephanie Holstein-Rønsbo.
Quelle: DOI 10.1038/s41593-023-01327-2