17.01.2020
Fünf Jahre nach einem Schwangerschaftsabbruch bewerten 95 Prozent der Frauen den Eingriff als richtige Entscheidung. Das berichten Forscherinnen der University of California in San Francisco im Fachblatt „Social Science & Medicine“.
Das Team um Dr. Corinne Rocca untersuchte Daten der sogenannten Turnaway-Studie, einer Langzeituntersuchung aus 21 US-Bundesstaaten zum Thema ungewollte Schwangerschaft. Die Analyse umfasste zunächst 667 Frauen im Alter von durchschnittlich 25 Jahren, die zu Beginn der Studie eine Abtreibung hatten vornehmen lassen. Die Frauen wurden eine Woche nach dem Eingriff sowie elf weitere Male alle sechs Monate befragt. 37,5 Prozent nahmen bis zum Ende der Studie nach fünf Jahren daran teil.
Die Frauen berichteten, dass im Laufe der Zeit sowohl die negativen als auch die positiven Gefühle zum Schwangerschaftsabbruch schwanden. Nach fünf Jahren sagten 84 Prozent der verbliebenen Teilnehmerinnen, dass sie entweder positive Emotionen oder gar keine mehr dazu hatten. 95 Prozent bezeichneten die Abtreibung als richtige Entscheidung.
Studie auch in Deutschland geplant
In Deutschland ist ebenfalls eine Studie geplant. Ziel ist, Erkenntnisse dazu zu gewinnen und den Stand des Wissens auszubauen. Die Projekte sollen voraussichtlich in der ersten Hälfte 2020 beginnen, die Laufzeit beträgt drei Jahre. Anstoß zu dieser Studie ist die aktuelle politische Debatte zum Thema Abtreibungen: Erst Anfang 2019 hatte sich die Große Koalition darauf geeignet, dass Ärzte und Kliniken künftig anders als bislang etwa auf ihrer Website mitteilen dürfen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.
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