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18.08.2022
Tägliches Baden ist den Autoren zufolge fein – jedoch nur, wenn die Haut direkt im Anschluss mit viel Feuchtigkeitscreme eingecremt wird. Dieses Fazit ziehen die Forscher im Fachblatt Annals of Allergy, Asthma and Immunology. Sie bezeichnen dies als den „soak and smear“-Ansatz, was übersetzt so viel bedeutet wie „Einweichen und Schmieren“. „Der Schmier-Part ist hier tatsächlich das wichtigste Element“, betont der Allergologe Dr. Neal Jain, der an der Studie mitgearbeitet hat. Wenn nicht sofort Feuchtigkeitscreme aufgetragen werde, könne die Haut noch mehr austrocknen. Die Hinweise aus den Studien und ihre eigene Erfahrung zeigten, dass tägliches Baden in Kombination mit „soak and smear“ effektiv darin sei, trockene Haut zu beruhigen, so Jain.
Insgesamt gehen die Meinungen zur Bade-Frage weit auseinander. Da Neurodermitis mit extrem trockener Haut einhergeht, glauben Bade-Gegner, dass seltenes Baden, hier definiert als weniger als einmal pro Tag, der beste Weg ist, um eine Reizung der Haut zu vermeiden. Sie gehen davon aus, dass dies der empfindlichen Haut hilft, hydriert zu bleiben, weil sich so eine konstante Verdunstung vermeiden lässt. Außerdem verringere sich ohne Baden automatisch der Einsatz von Seife, durch die sich die Hautkrankheit noch verschlimmern könne.
Jene, die häufiges Baden– definiert als mindestens einmal pro Tag – befürworten, glauben dagegen, dass sehr trockene Haut eine Hydration durch tägliches Baden gefolgt von Feuchtigkeitscreme benötigt. Eine begrenzte Verwendung von pH-neutralen Hautreinigern, zusammen mit vorsichtigem Trockentupfen und der sofortigen Verwendung von Feuchtigkeitscreme, sollten demnach bei häufigem Baden Bestandteil des Baderituals sein.