26.11.2018
Intervallfasten liegt im Trend, funktioniert einer aktuellen Untersuchung zufolge jedoch nicht besser als eine herkömmliche Diät. Beliebt sind vor allem zwei Methoden, die 16:8- oder 5:2-Diät: Bei ersterer darf acht Stunden gegessen werden, anschließend wird 16 Stunden gefastet. Die andere Methode sieht vor, zwei ganze Tage zu fasten und dafür den Rest der Woche normal zu essen. „Tatsächlich gibt es erst wenige kleinere Studien zum Intervallfasten, die aber mit verblüffend positiven Effekten für die Stoffwechsel-Gesundheit aufwarten“, sagt Ruth Schübel vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). „Das hat uns neugierig gemacht, und wir wollten wissen, ob sich diese Effekte auch in einer größeren Patientengruppe und über einen längeren Zeitraum nachweisen lassen.“
Das Forscherteam untersuchte dafür über ein Jahr 150 übergewichtige und fettleibige Personen. Diese wurden in drei Gruppen eingeteilt: Ein Drittel hielt sich 12 Wochen lang an eine herkömmliche Diät, bei der die tägliche Kalorienaufnahme um 20 Prozent gesenkt wurde. Sie nahmen in dieser Zeit durchschnittlich 5,2 Prozent ihres Körpergewichts ab. Eine zweite Gruppe verschrieb sich dem 5:2-Programm, mit dem sie über die gesamte Woche gesehen ebenfalls 20 Prozent der Kalorien einsparte, und nahm damit 7,1 Prozent ab. Die Kontrollgruppe verfolgte keinen konkreten Diätplan, wurde jedoch dazu motiviert, sich ausgewogen zu ernähren. Dadurch verloren sie im Schnitt 3,3 Prozent ihres Gewichts. Obwohl sich ein leichter Unterschied beim Gewichtsverlust zwischen den ersten beiden Diät-Gruppen zeigte, fanden die Wissenschaftler bei der Abnahme des Bauch- und Leberfetts sowie allen anderen analysierten Stoffwechselwerten keinen Unterschied.
Die Ergebnisse mag Anhänger des Intervallfastens zwar enttäuschen, doch sie zeigen auch, dass die Methode nicht schlechter ist als eine herkömmliche Diät. „Zudem scheint es, dass es einigen Menschen leichter fällt, an zwei Tagen sehr diszipliniert zu sein, statt jeden Tag Kalorien zu zählen und sich einzuschränken“, erklärt Tilman Kühn, leitender Wissenschaftler der Studie. Es komme also nicht vorrangig auf die Diätform an, sondern vielmehr darauf, sich für eine Methode zu entscheiden und diese dann durchzuziehen.
NK