22.08.2019
Menschen, die eine allergische Reaktion auf Fleisch von Säugetieren wie Rind, Lamm oder Schwein entwickeln, haben große Mengen einer bestimmten Form von Immunzellen im Blut, die als B-Zellen bekannt sind. Durch den Stich der Zecke produzieren diese weißen Blutkörperchen Abwehrstoffe, sogenannte IgE-Antikörper. Dieses IgE reagiert nach dem Verzehr von Fleisch auf einen bestimmten Zucker, der sich darin findet, und setzt Substanzen frei, die die allergischen Symptome auslösen.
Das Team um Dr. Loren Erickson von der Abteilung für Mikrobiologie, Immunologie und Krebsbiologie an der University of Virginia hat ein Versuchsmodell an Mäusen entwickelt. Das soll helfen, besser zu verstehen, wie Eiweißstoffe der Zecke die Immunreaktion beim Menschen auslösen, die zur Produktion der Antikörper gegen Fleisch führt. „Dies ist das erste klinisch relevante Modell, das mir bekannt ist. Wir können dieses Modell verwenden, um die der Fleischallergie zugrunde liegenden Ursachen zu finden. Damit können wir mögliche Mechanismen identifizieren, die zu neuen Therapiestrategien führen könnten.“
Menschen, die nach dem Stich der amerikanischen Lone Star-Zecke (Amblyomma americanum) eine Allergie entwickeln, müssen häufig ganz auf den Verzehr von Säugetierfleisch verzichten und aufmerksam darauf achten, keine Lebensmittel mit „verstecktem“ Fleisch zu essen. Die Symptome einer Fleischallergie können von einer leichten Nesselsucht über Übelkeit und Erbrechen bis hin zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock reichen. Die Allergie wurde 2011 von Thomas Platts-Mills entdeckt, einem renommierten Allergologen an der University of Virginia, der feststellte, dass der Zucker alpha-Galaktose im Fleisch von Säugetieren der Auslöser ist.
ZOU