18.10.2017
Nach dem Familienessen Töpfe und Pfannen schrubben, beim Großputz die Wohnung auf Hochglanz bringen, das Baby versorgen: Haushalt und Familie können die Hände stark strapazieren. Die Folge kann ein hartnäckiges Handekzem sein. Doch mit Tipps vom Hautarzt lässt sich vorbeugen.
Die Haut ist von einem Wasser-Fett-Film überzogen, dem sogenannten Hydrolipidfilm. Er hält die darunterliegende Hornschicht geschmeidig, bewahrt vor dem Austrocknen und hält Krankheitserreger auf der Haut in Schach. Händewaschen, Putzen oder Geschirrspülen können den Schutzmantel jedoch regelrecht auswaschen. In der Regel erholt sich die Haut und sie stellt den Hydrolipidfilm nach kurzer Zeit wieder her. Wer jedoch häufig mit Wasser oder gar Reinigungsmitteln hantiert, wer im Job viel Feuchtarbeit verrichtet oder mit hautschädigenden Substanzen arbeitet, kann die Regenerationsfähigkeit der Haut überfordern, warnt Dr. Erik Senger, Hautarzt in Seligenstadt. Folge: Die Haut trocknet aus und wird spröde, rötet sich und schuppt.
Bleibe die Beanspruchung bestehen und fehlten Schutzmaßnahmen von außen, könne sich ein Abnutzungsekzem entwickeln, das mit einer schmerzhaften Entzündung und juckenden Bläschen einhergehe, so Senger. „Werden die Auslöser gemieden, heilen die Hautveränderungen nach einigen Tagen meist wieder ab.“ Folgende Tipps helfen, einem Handekzem vorzubeugen:
- Hände statt mit Seife mit pH-neutralen Waschsyndets reinigen, sorgfältig abspülen und gut abtrocknen. Möglichst keine Handwaschpaste oder gar Bürsten verwenden!
- Die Hände mit einem leichten Pflegeprodukt eincremen. Stärker beanspruchte Haut mit einer reichhaltigeren Handcreme pflegen und über Nacht einwirken lassen.
- Bei mechanischer Belastung, beispielsweise bei der Gartenarbeit, Schutzhandschuhe tragen.
- Bei längeren Feuchtarbeiten sind gefütterte Gummihandschuhe günstig. Allergiker achten am besten auf Latex-freie Produkte.
- Direkten Hautkontakt mit aggressiven Stoffen wie Reinigungsmitteln, Lösungs- und Bleichmitteln, Farben und Klebstoffen meiden.
BVDD/RF