16.12.2015
Ein großer Teil der Erwerbstätigen in Deutschland, 40 Prozent, arbeitet nicht nur von Montag bis Freitag sondern auch an Samstagen, ein Viertel geht sogar regelmäßig sonntags zur Arbeit. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat nun ermittelt, wie sich das auf den Schlaf und die Lebenszufriedenheit auswirkt.
Die vorliegende Analyse mehrerer Studien zu dem Thema zeigt, dass Personen, die am Wochenende arbeiten, im Durchschnitt eine geringere Gesundheits-, Familien- und Schlafzufriedenheit haben und auch mit ihrem Leben insgesamt unzufriedener sind als Personen, die samstags und/oder sonntags nicht arbeiten. Ausschlaggebend dafür ist aber nicht die Wochenendarbeit als solche. Bei Personen, die zunächst nicht am Wochenende arbeiten und dann zur Wochenendarbeit wechseln, ändert sich die Zufriedenheit in den meisten Bereichen nicht; sie sind bei einem Wechsel zur Sonntagsarbeit lediglich mit ihrer Arbeit etwas weniger zufrieden.
Nach Auffassung der Studienautoren Maria Metzing und David Richter führen jedoch viele Berufe, in denen Personen am Wochenende arbeiten, aufgrund anderer Merkmale zu einer geringeren Zufriedenheit. Dazu könnten beispielsweise Schichtdienste oder Nachtarbeit gehören, wie sie unter anderem bei Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern regelmäßig vorkommen. Diese könnten zusätzlich dazu beitraben, dass die Betroffenen weniger glücklich mit ihrer Arbeit sind. Aus dem ausschließlichen Vergleich von Personengruppen mit und ohne Wochenendarbeit lasse sich daher nicht ableiten, ob die Wochenendarbeit wirklich die Ursache für die geringere Zufriedenheit dieser Menschen ist, so die Autoren.
DIW/RF