Dr. Karen Zoufal
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05.03.2021
Dass sich ein gesunder Lebensstil positiv auf die Stimmung auswirkt, wurde schon in vielen Studien untersucht. Eine einzige Strategie, die für jeden Menschen passt, gibt es aber vermutlich nicht: Laut einer neuen Studie ist je nach Alter und Geschlecht eine individuell angepasste Ernährungs- und Lebensweise optimal.
Der Schlüssel für die Förderung der psychischen Gesundheit könnten individuelle Empfehlungen zum Lebensstil sein. US-Forscher haben beobachtet, dass das psychische Wohlbefinden nach Alter und Geschlecht bei folgenden Ernährungs- und Verhaltensweisen besonders groß war:
- Junge Frauen: Ihrer Psyche ging es am besten, wenn sie häufig frühstückten, sich viel bewegten, wenig Koffein zu sich nahmen und auf Fast Food weitgehend verzichteten.
- Ältere Frauen: Sie profitierten ebenfalls von täglicher Bewegung und regelmäßigem Frühstücken sowie viel Obst und wenig Koffein.
- Junge Männer: Viel Sport, ein mäßiger Konsum von Milchprodukten, mäßig bis viel Fleisch sowie wenig Koffein und Fast Food gingen bei ihnen mit einer besseren psychischen Gesundheit einher.
- Ältere Männer: Ihre Psyche profitierte von einer guten Bildung, der Vermeidung von übermäßigem Stress sowie einem mäßigen Verzehr von Nüssen.
„Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der psychischen Gesundheit spielt, aber alle sprechen nur von einer gesunden Ernährung“, sagte Dr. Lina Begdache von der State UniversityNew York. „Wir müssen jedoch ein Spektrum von Änderungen der Ernährung und des Lebensstils berücksichtigen, die je nach Altersgruppe und Geschlecht unterschiedlich sind. Es gibt keine gesunde Ernährung, die für alle funktioniert.“
Männer scheinen diesbezüglich etwas robuster zu sein: „Frauen müssen dagegen wirklich ein ganzes Spektrum gesunder Lebensmittel konsumieren und Sport treiben, um ein positives psychisches Wohlbefinden zu erreichen“, sagte Begdache. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Geschlechter begründet die Wissenschaftlerin mit einer anderen „Verdrahtung“ des Gehirns, denn die Struktur und Vernetzung von Gehirnteilen unterscheidet sich bei Männern und Frauen. Die kompletten Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift „Nutrients“ veröffentlicht.
Quelle: DOI 10.3390/nu13010024