13.03.2017
Zu viel Sonnenstrahlung ist schädlich – doch die Haut braucht Sonnenlicht, um Vitamin D zu produzieren. Das Vitamin ist für zahlreiche Vorgänge im Körper wichtig. Spanische Forscher haben nun ausgelotet, wie viel Sonnenstrahlung zu welcher Jahreszeit nötig ist, um genug Vitamin D zu bilden, ohne dabei die Haut zu schädigen.
Um im Januar die empfohlene Menge an Vitamin D zu bilden, muss eine Person um die Mittagszeit zehn Prozent ihrer Körperfläche etwa 130 Minuten der Sonne aussetzen. Zu diesem Ergebnis kam die Forschergruppe um María Antonia Serrano von der Polytechnic University of Valencia. Zu einem Sonnenbrand würde es unter diesen Bedingungen erst nach etwa 150 Minuten kommen, schreiben sie im Fachblatt Science of the Total Environment. Anders ist es im Sommer: Von April bis Juli reichen unter Umständen schon zehn oder bis 20 Minuten an der Sonne, um genug Vitamin D zu bilden, wenn etwa ein Viertel der Körperoberfläche Sonnenlicht abbekommt. Um im Juli einen Sonnenbrand zu vermeiden, dürfe ein Mensch mit Hauttyp III (mittelhelle Haut, braunes Haar, einfache und langsame Bräunung, manchmal Sonnenbrand) die Haut mittags jedoch nicht mehr als 29 Minuten der Sonne aussetzen.
Für ihre Arbeit hatten sich die Wissenschaftler am Hauttyp eines Durchschnittsspaniers in einer Region wie der Stadt Valencia orientiert. Sie weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Menge an Sonnenlicht, die für eine ausreichende Vitamin-D-Produktion benötigt wird, bei helleren und dunkleren Hauttypen abweichen kann. Gleiches gilt auch für die Sonnenbrand-Gefahr: So können sehr helle und helle Hauttypen schon nach 10 bis 20 Minuten in der Mittagssonne einen Sonnenbrand bekommen. Darüber hinaus spielt auch die Strahlungsintensität eine Rolle, die über den Tag und je nach Wetter variiert. So genügen beispielsweise im Winter um die Mittagszeit zwei Stunden in der Sonne für eine ausreichende Vitamin-D-Produktion. Um 10 Uhr morgens würden dagegen um die 9,7 Stunden benötigt. Ob ein Vitamin-D-Mangel vorliege und wie er sich am besten beheben lasse, sollten Patienten mit ihrem Arzt abklären, raten die Forscher.
HH