06.02.2018
Manche Menschen trinken ein Glas Wein, um nach einem anstrengenden Tag zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. Eine neue Studie aus den USA deutet nun darauf hin, dass geringe Mengen an Alkohol womöglich ganz real dabei helfen könnten, das Gehirn zu reinigen.
Wie Forscher um Maiken Nedergaard von der University of Rochester in Versuchen mit Mäusen herausfanden, scheinen geringe Alkoholmengen Entzündungen zu unterdrücken und dem Gehirn zu helfen, giftige Substanzen zu beseitigen, die mit Alzheimer in Verbindung stehen. Wie sie im Fachblatt Scientific Reports berichten, traten bei Tieren, die geringe Mengen an Alkohol tranken, weniger Entzündungen im Gehirn auf als bei Mäusen, die keinen Alkohol bekamen. Außerdem funktioniere ihr sogenanntes glymphatisches System effizienter, das im Gehirn als eine Art Entwässerungssystem fungiert. Das glymphatische System sorgt unter anderem dafür, dass Abfallprodukte wie das mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung stehende Beta-Amyloid und Tau-Proteine schneller abgebaut werden.
Waren die Mäuse dagegen über einen längeren Zeitraum größeren Alkohol-Mengen ausgesetzt, konnten die Wissenschaftler eine höhere Konzentration an Entzündungsmarkern beobachten. Dies galt speziell für Zellen, die wichtige Regulatoren des glymphatischen Systems sind. Außerdem verzeichneten die Forscher eine Verschlechterung der geistigen und motorischen Fähigkeiten bei den Versuchstieren. „Studien haben gezeigt, dass Alkohol in geringen bis moderaten Mengen mit einem geringeren Demenz-Risiko in Verbindung steht“, sagt Nedergaard. Starkes Trinken über viele Jahre habe dagegen einen schädlichen Einfluss auf das Zentralnervensystem und sei mit einem erhöhten Risiko für geistigen Abbau verbunden. Ihre Studie könne möglicherweise erklären, warum das so sei.
HH