Apotheker Rüdiger Freund
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09.06.2021
Obwohl die Priorisierung weggefallen ist, scheint beim Zugang zu den Impfungen jedes Bundesland seine eigene Strategie zu verfolgen. Gemeinsam ist allen, dass Personen ab 16 Jahren theoretisch einen Termin bekommen können, sofern genug Impfstoff vorrätig ist. Das Alter 16 Jahre markiert die Grenze, weil der Biontech/Pfizer-Impfstoff „Comirnaty“ von Beginn an ab dieser Altersstufe zugelassen war.
Mit der Impfung der Jüngeren, also der 12-16 Jährigen, tun sich viele Bundesländer noch schwer. Comirnaty ist zwar mittlerweile für Kinder ab 12 Jahre zugelassen, doch steht nach wie vor die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die Impfung dieser Altersgruppe aus. Die STIKO hat durchblicken lassen, wohl keine generelle Impfempfehlung auszusprechen, sondern diese auf Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen zu beschränken.
Obwohl die Politik es befürwortet, Jugendliche zu impfen, warten viele Bundesländer auf die ausdrückliche STIKO-Empfehlung. Sie lehnen es ab, vorher den 12-16 Jährigen in den Impfzentren Termine anzubieten. Einige Länder verweisen darauf, dass Kinderärzte eventuell ihre Patienten in der Praxis impfen.
Vielerorts ist das Problem momentan noch zweitrangig, weil in den nächsten Wochen ohnehin keine Termine gebucht werden können. Es steht dafür nicht genug Impfstoff zur Verfügung. Zuerst müssen die fälligen Zweitimpfungen erfolgen, bevor die Impfzentren wieder neue Termine für Erstimpfungen vergeben.
Welche Altersgruppe sich in Ihrem Bundesland für einen Termin vormerken lassen kann, lesen Sie in der Länder-Übersicht zur Covid-19-Impfung auf aponet.de.