07.02.2019
Im vergangenen Jahr hat beinahe jeden Tag eine Apotheke geschlossen: 325 öffentliche Apotheken mussten 2018 den Betrieb einstellen. Das ist der höchste Rückgang, der bislang in einem Kalenderjahr verzeichnet wurde. Die aktuelle Apothekenzahl markiert den tiefsten Stand seit Mitte der 1980er Jahre. Das zeigen Erhebungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.
„Noch haben wir eine flächendeckende Arzneimittelversorgung“, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, doch wenn sich politisch nichts ändere, werde das bald nicht mehr so sein. Zum Jahresende 2018 gab es in Deutschland 19.423 öffentliche Apotheken. Die Apothekendichte ist damit von 24 auf 23 Apotheken pro 100.000 Einwohner zurückgegangen und liegt damit nun deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 31.
„Besonders beunruhigt und schmerzt mich, dass die Zahl der Apothekeninhaber immer weiter sinkt. Die Gesellschaft muss gerade jungen Apothekern wieder eine echte Perspektive bieten, um sich eine Existenz als Selbstständige aufzubauen“, sagt Schmidt. Der Abwärtstrend zeige, dass die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen stabilisiert werden müssten und dass die Apotheken eine bessere fachliche und ökonomische Perspektive bräuchten. Der Berufsstand habe seine Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Apothekenwesens schon vor einigen Wochen zur Diskussion gestellt. „Die Politik hat verstanden, dass gesetzgeberische Eingriffe notwendig sind; die sollten jetzt zügig kommen“, so Schmidt weiter.
ABDA/NK