Dr. Karen Zoufal
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05.02.2021
Die Empfehlungen für die tägliche Zufuhr von Vitamin C richten sich nach den Mengen, mit denen die Vitamin-Mangel-Krankheit Skorbut verhindert wird. Klinische Studien deuten jedoch an, dass dies möglicherweise nicht ausreicht, um eine erhöhte Neigung zu Blutungen des Zahnfleisches und der Netzhaut des Auges zu verhindern. Dies berichten Forscher in der Fachzeitschrift „Nutrition Reviews“.
Die Auswertung der Daten aus 15 klinischen Studien mit 1.140 überwiegend gesunden Teilnehmern zeigte, dass Zahnfleischbluten und Blutungen im Auge mit einem niedrigen Vitamin C-Spiegel verbunden waren. Wenn Personen mit einem niedrigen Vitamin C-Spiegel die tägliche Aufnahme erhöhten, so ging die Blutungsneigung zurück. „Wenn Sie bemerken, dass Ihr Zahnfleisch blutet, sollten Sie nicht nur darüber nachdenken, mehr zu putzen. Sie sollten versuchen herauszufinden, warum Ihr Zahnfleisch blutet. Vitamin C-Mangel ist ein möglicher Grund“, sagte Studienautor Philippe Hujoel, Professor für Mundgesundheitswissenschaften an der Universität Washington.
Vitamin C-Mangel als Ursache für Zahnfleischbluten schon lange bekannt
Der Forscher gibt zu bedenken, dass Zahnfleischbluten in der Vergangenheit allgemein als Zeichen für einen Mangel an Vitamin C angesehen wurde. Im Laufe der Zeit habe man jedoch die Aufmerksamkeit mehr auf eine Behandlung der Blutungen durch Zähneputzen und Zahnseide gelenkt.
Hujoel empfiehlt, rohe Paprika oder Kiwis in die Ernährung aufzunehmen. Wer keine schmackhaften Lebensmittel findet, die reich an Vitamin C sind, sollte 100 bis 200 Milligramm Vitamin C pro Tag ergänzen. Auch bei speziellen Diäten wie der Paleo-Diät kann die Aufnahme von Vitamin C zu gering sein, da Früchte wie Kiwis oder Orangen viel Zucker enthalten und bei einer kohlenhydratarmen Ernährung vermieden werden.
Quelle: DOI 10.1093/nutrit/nuaa115