30.04.2018
Nachdem 2014 der Vogtlandkreis als erster sächsischer Kreis zum FSME-Risikogebiet erklärt wurde, kommen nun in Sachsen die drei Landkreise Erzgebirgskreis, Bautzen und Zwickau hinzu. In Thüringen wurde der Landkreis Ilm-Kreis und der Stadtkreis Suhl sowie in Bayern die Landkreise München, Günzburg, Augsburg, Weilheim-Schongau und Starnberg neu als Risikogebiete definiert. Alle neuen Gebiete grenzen an bekannte Risikogebiete in Deutschland oder Tschechien an. Insgesamt sind aktuell 156 Kreise als Risikogebiete deklariert.
Dass in diesem Jahr so viele neue Risikogebiete ausgewiesen wurden, liege an der vergleichsweise hohen Zahl an FSME-Infektionen im vergangenen Jahr, schreibt das RKI. 2017 wurden insgesamt 485 FSME-Erkrankungen an das Institut übermittelt, das entspricht einer Zunahme von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr (348 Erkrankungen). Auch in Regionen, die nicht als Risikogebiete ausgewiesen sind, etwa in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein traten vereinzelt Infektionen auf. Dies zeigt, dass quasi bundesweit ein Infektionsrisiko besteht. Vor allem während der Zeckensaison von März bis Oktober sollte daher überall in Deutschland bei entsprechender Symptomatik an FSME gedacht werden, rät das Institut.
Zur Vorbeugung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Die Impfquoten stagnierten allerdings in den vergangenen Jahren oder nahmen sogar ab. Rund 97 Prozent der 2017 gemeldeten FSME-Erkrankten war nicht oder unzureichend geimpft, schreibt das RKI.
ch/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK