Dr. Karen Zoufal
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11.06.2021
Dass Mineralstoffen wie Kalium und Kalzium den Blutdruck beeinflussen, ist seit langem bekannt. Forscher zeigten nun, dass ein weiteres Spurenelement eine bislang unterschätzte Rolle für die Regulierung des Blutdruck spielt: Zink.
Zink lässt den Kalziumspiegel in den Muskelzellen der Blutgefäße abfallen. Dadurch entspannt sich das Gefäß, wodurch sich der Blutfluss erhöht und der Blutdruck sinkt. Die Wissenschaftler beobachteten, dass Blutgefäße im Gehirn und im Herzen empfindlicher auf Zink reagieren als Blutgefäße in anderen Bereichen des Körpers: „Unsere Entdeckung, dass Zink den Blutdruck senken kann, war ein Zufall“, sagte Studienleiter Dr. Ashenafi Betrie von der Universität Melbourne. Die Forscher hatten eigentlich den Einfluss von Medikamenten auf Zinkbasis auf die Gehirnfunktion bei der Alzheimer-Krankheit untersucht. Dabei bemerkten sie bei den Studienteilnehmern einen unerwarteten Blutdruckabfall. Über ihre Erkenntnisse berichten sie in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.
Die Forscher hoffen, dass das neue Wissen zur Therapie von Bluthochdruck genutzt werden kann, denn auch wenn es Medikamente zur Senkung des Blutdrucks gibt, wirken diese nicht bei allen Menschen. „Neue Blutdruckmedikamente auf Zinkbasis wären ein großartiges Ergebnis für eine zufällige Entdeckung und erinnern uns daran, dass es in der Forschung nicht nur darum geht, nach etwas Bestimmtem zu suchen, sondern auch einfach nur zu suchen“, sagte die Co-Autorin Dr. Christine Wright.
Quelle: 10.1038/s41467-021-23198-6