12.05.2017
Mit dickem Kopf, verstopfter Nase und Halsschmerzen quälen sich Erkältete durch den Tag und hoffen, dass die Beschwerden schnell vorbeigehen mögen. Einer neuen Meta-Analyse zufolge könnten Lutschtabletten mit Zink-Acetat die Genesung deutlich beschleunigen.
Wie die Auswertung von drei Studien ergab, kann Zink die Genesungsrate offenbar um das Dreifache steigern. Dies berichten Forscher um Dr. Harri Hemilä von der University of Helsinki in Finnland im Fachjournal Open Forum Infectious Diseases. Am fünften Tag nach Beginn einer Erkältung waren 70 Prozent der Studienteilnehmer, die Pastillen mit Zinkacetat gelutscht hatten, wieder gesund. In der Placebo-Gruppe waren es nur 27 Prozent. Die Dosis, die in den drei Studien verwendet worden war, lag zwischen 80 und 92 Milligramm pro Tag. Eine Dosierung, die die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung überschreitet: Diese empfiehlt sieben Milligramm pro Tag für Frauen und zehn Milligramm für Männer. Trotzdem halten es die Forscher für unwahrscheinlich, dass es bei 80 bis 92 Milligramm Zink, das bei den ersten Anzeichen einer Erkältung täglich über ein bis zwei Wochen eingenommen wird, zu langfristigen Nebenwirkungen kommt. In den Studien hätten sich keine ernsthaften Nebenwirkungen gezeigt, schreiben sie in dem Fachjournal.
Sie betonen allerdings, dass die Ergebnisse aus ihrer Studie nicht direkt auf die vielen Zink-Lutschtabletten übertragbar seien, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Diese hätten zum Teil eine andere Dosierung oder enthielten Substanzen, die Zink-Ionen binden, wie beispielsweise Zitronensäure. Obwohl die optimale Dosierung und Häufigkeit der Einnahme noch weiter erforscht werden müsse, meint Hemilä, dass Menschen mit einer Erkältung ruhig ausprobieren sollten, ob ihnen Lutschtabletten mit Zink-Acetat helfen. Jedoch sollte eine Menge von 100 Milligramm an elementarem Zink pro Tag nicht überschritten werden.
HH