07.03.2018
Personen, die mehr Salz aßen, hatten den Ergebnissen zufolge einen höheren Blutdruck – egal, wie gesund ihre Ernährung sonst war. Dies widerspricht der Annahme, eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse könnte die negativen Auswirkungen von zu viel Salz ausgleichen, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Hypertension berichten. Nichtsdestotrotz enthalten Obst, Gemüse oder Vollkorn in der Tat Inhaltsstoffe, die positiv auf die Blutgefäße wirken und den Blutdruck senken können. Experten hatten daher vermutet, dass der Verzehr von größeren Mengen an Obst und Gemüse den negativen Einfluss von Salz auf den Blutdruck ausgleichen kann.
Die Empfehlung für Kochsalz liegt in Deutschland bei maximal sechs Gramm pro Tag, was etwa einem Teelöffel entspricht. Der durchschnittliche Salzkonsum in der Studie lag bei 10,7 Gramm, wobei Briten mit 8,5 Gramm im Schnitt am wenigsten, Chinesen mit 13,4 Gramm am meisten verzehrten. Wie die Forscher berichten, ging jeder Anstieg um sieben Gramm über den Durchschnitt mit einem Anstieg des systolischen Blutdrucks von 3,7 mmHg einher. Aufgrund ihrer Ergebnisse empfehlen die Wissenschaftler nun, dass jeder auf seinen persönlichen Salzkonsum achten sollte und legen Lebensmittelherstellern nahe, den Salzgehalt ihrer Produkte zu verringern.
Die Wissenschaftler hatten freiwillige Teilnehmer aus den USA, Großbritannien, Japan und China über vier Tage verfolgt und unter anderem Natrium und Kalium in Urinproben bestimmt. Natrium ist ein wesentlicher Bestandteil von Kochsalz, während sich Kalium in grünen Blättern von Gemüsen befindet und mit einem geringeren Blutdruck in Zusammenhang steht. Aus Ernährungsangaben leiteten sie zudem ab, wie viel von über 80 Nährstoffen, die ebenfalls mit einem niedrigeren Blutdruck in Verbindung gebracht werden, die Teilnehmer zu sich nahmen. Hierzu zählten beispielsweise Vitamin C, Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren. Die Forscher wollen diesem Zusammenhang nun in Langzeitstudien mit mehr Teilnehmern nachgehen.
HH