Dr. Karen Zoufal
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04.11.2021
Softdrinks und andere süße Getränke haben offenbar einen Einfluss auf die Leistungen von jungen Schulkindern: Besonders bei Jungen können sie zu Unruhe und schlechteren Ergebnissen beitragen, berichten Forscher in der Fachzeitschrift „Health Economics“.
462 Kinder wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt und tranken zuckerhaltige oder künstlich gesüßte Getränke. Zuckerhaltige Getränke hatten auf Jungen anfangs eine entspannende Wirkung, nach einer gewissen Zeit verhielten sie sich aber unruhiger. Das Verhalten der Mädchen änderte sich dagegen nicht sichtlich.
Auch auf die Leistungen im Fach Mathematik wirkten sich die zuckerhaltigen Getränke aus, allerdings je nach Geschlecht in verschiedene Richtungen: Bei Jungen ließen die Leistungen nach, während bei Mädchen ein positiver Effekt zu beobachten war. Für Mädchen schienen die zuckerhaltigen Getränke vom Verhalten und der Leistung her also weniger problematisch zu sein, auf Jungen könnten sie dagegen nachteilige Wirkungen haben.
„Die Ergebnisse zeigen eindeutig einen Einfluss von zuckerhaltigen Getränken auf das Verhalten und die Testergebnisse von Kindern“, sagte Dr. Fritz Schiltz von der Katholischen Universität Leuven in Belgien. Sein Kollege Prof. Kristof De Witte ergänzte: „Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Leistung in der Klasse haben große politische Auswirkungen, da zuckerhaltige Getränke immer noch allgegenwärtig in Schulen verkauft werden und der Konsum zuckerhaltiger Getränke bei Kindern aus einkommensschwachen Haushalten und bei Jungen typischerweise höher ist.“
Quelle: DOI 10.1002/hec.4444