GesundheitspolitikAbnehmen

Zuckersteuer und Werbeverbot sollen beim Abnehmen helfen

KFL  |  19.07.2023

Auf Deutschland rollt ein Tsunami von Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen zu. Laut Hochrechnung haben 2040 etwa 12 Millionen Bundesbürger Diabetes. Wie die Politik eingreifen könnte, erklärt die Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Barbara Bitzer, in einem aktuellen Interview im Apotheken Magazin Diabetes.

Frau, hält ein Glas Cola in der Hand.
Gezuckerte Getränke tragen ganz erheblich zur Entwicklung von Übergewicht bei.
© tongpatong/iStockphoto

„Die Politik sollte die Verhältnisse so umgestalten, dass es allen Menschen leichter gemacht wird, sich gesund zu ernähren und sich auch mehr zu bewegen“, appelliert Bitzer. Sie hält eine Herstellerabgabe für gesüßte Getränke für einen ersten wichtigen Schritt. Im Gegenzug sollten gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse steuerlich entlastet werden. "Gesüßte Getränke sind ein ganz wesentlicher Treiber für die Entstehung von Adipositas und Diabetes."

Mehr als 50 Länder hätten bereits eine Abgabe auf zuckersüße Getränke eingeführt. In Großbritannien habe diese Strategie im Schnitt zu einer 30-prozentigen Reduktion des Zuckergehalts in Getränken geführt. „Die freiwillige Reduktionsstrategie in Deutschland hat bisher lediglich eine Senkung von zwei Prozent nach sich gezogen“, kritisiert Bitzer.

Als weitere wichtige Maßnahme bezeichnet Bitzer den Gesetzesentwurf zum Verbot von Kinderwerbung für ungesunde Lebensmittel. Der ursprüngliche Entwurf sei geeignet, Kinder wirksam vor schädlichen Lebensmitteln zu schützen, so Bitzer. Bundesminister Cem Özdemir stellte das Gesetzesvorhaben bereits Ende Februar dieses Jahres vor. Ende Juni wurde der Entwurf „entschärft“ und die werbefreien Zeiten für ungesunde Lebensmittel beispielsweise verkürzt. Wann das Gesetz dem Bundestag zu Abstimmung vorgelegt werden kann, ist noch unklar.

Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins Diabetes!

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