30.01.2019
Es stellte sich heraus, dass Babys, die regelmäßig zwei Sprachen hörten, Regeländerungen schneller erfassten als Kinder, die einsprachig aufwuchsen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ihre Aufmerksamkeit durch die zwei Sprachen stärker trainiert wird, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt Developmental Science. „Durch die Untersuchung von Säuglingen – einer Bevölkerungsgruppe, die noch keine Sprache spricht – haben wir entdeckt, dass der eigentliche Unterschied zwischen ein- und zweisprachigen Individuen im späteren Leben nicht in der Sprache selbst liegt, sondern im Aufmerksamkeitssystem, das auf die Sprache gerichtet ist“, sagte Ellen Bialystok, Professorin für Psychologie an der Universität York. Die Forscher halten dies für besonders wichtig, weil Aufmerksamkeit die Basis für sämtliche Denk- und Wahrnehmungsprozesse ist.
Die Wissenschaftler hatten den Babys Bilder auf einem Bildschirm gezeigt und währenddessen ihre Augenbewegungen aufgezeichnet. Die Bilder wurden auf unterschiedlichen Positionen des Bildschirms gezeigt: Erschien eine bestimmte Farbkombination in der Mitte des Bildschirms, folgte das nächste Bild zum Beispiel auf der rechten Seite des Bildschirms, bei einer anderen Farbkombi auf der linken Seite. Alle Babys waren in der Lage, diese Regeln zu erlernen. In einer zweiten Untersuchung wurden nach einer gewissen Zeit die Regeln verändert. Die Kinder, die regelmäßig zwei Sprachen hörten, erfassten die Regeländerung schneller als die einsprachig erzogenen.
ZOU