20.04.2016
Warum es sinnvoll ist, den Blutdruck gleich an beiden Armen zu messen, haben britische Forscher in einer neuen Studie herausgefunden: Tritt bei der Messung ein Unterschied zwischen dem linken und dem rechten Arm auf, kann das ein Zeichen für eine gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankung sein. Das gilt offenbar sogar für gesunde Menschen.
Studienteilnehmer, bei denen sich der systolische Blutdruck in beiden Armen um 5 mmHg unterschied, hatten ein doppelt so hohes Risiko, innerhalb des Studienzeitraums von acht Jahren zu sterben, wie Patienten ohne solche Unterschiede. Das ging aus einer Untersuchung von über 3.000 Schotten hervor. Der systolische Blutdruck ist der obere der beiden Blutdruckwerte. Zwar hatten die Teilnehmer bereits zu Beginn der Studie ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten oder Bluthochdruck, sie waren jedoch noch gesund. Das berichten die Forscher um Dr. Chris Clark von der University of Exeter in der Fachzeitschrift British Journal of General Practice. Einen Blutdruckunterschied zwischen beiden Armen fanden die Forscher bei immerhin 60 Prozent der 50- bis 75-jährigen Teilnehmer.
Aus dem Ergebnis folgern die Forscher: Unterscheidet sich auch bei bislang gesunden Menschen der Blutdruck in beiden Armen, haben sie eine höhere Gefahr für Herzkrankheiten als Menschen ohne einen solchen Unterschied. Werde jemand mit Verdacht auf Bluthochdruck ärztlich untersucht, ist es ratsam, den Blutdruck an beiden Armen zu messen. Trete bei einer einmaligen Messung ein Unterschied auf, sollte dies Anlass geben, den Blutdruck weiter regelmäßig zu kontrollieren, empfehlen die Forscher. Risikopatienten könnten dann möglicherweise von einer Veränderung des Lebensstils profitieren, um gesund zu bleiben.
HH