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08.11.2024
Der Ruhepuls verrät, wie schnell das Herz im Ruhezustand Blut durch den Körper pumpt und diesen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Sport, Aufregung und Krankheiten können den Puls beeinflussen – unter Umständen sogar dauerhaft.
Welcher Puls ist normal?
Wie hoch der Puls sein sollte, weiß Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der Barmer. „Ein niedriger Ruhepuls ist in der Regel ein Zeichen für eine grundsätzlich gute kardiovaskuläre Fitness, während ein höherer Wert auf Stress, Krankheit oder eine unzureichende Fitness hinweisen kann.“ Allerdings hänge der Ruhepuls auch vom Alter und Geschlecht ab, sowie von der Körpergröße, dem Gewicht und einigen weiteren Faktoren.
Ruhepuls im riskanten Bereich
Liegt der Ruhepuls bei einem Erwachsenen über dem oberen Richtwert von 80 Schlägen pro Minute, können mehrere Faktoren dafür ausschlaggebend sein. Neben mangelnder Kondition durch zu wenig Ausdauersport kann das Steinbach zufolge beispielsweise an Nikotin- und Alkoholkonsum, Bluthochdruck, psychischen Faktoren, Angst, Aufregung oder Übergewicht liegen.
Ist der Puls dauerhaft höher als 100, sei es ratsam, eine ärztliche Praxis aufzusuchen, um möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen, so die Expertin. Geht der Puls nach einem intensiven Training nicht zurück in den Normalbereich, sei das eher ein Zeichen für zu viel Training. Langfristig beeinflusse das die Leistung negativ und erhöhe das Risiko für Verletzungen.
Puls messen: So geht es
Gemessen wird der Ruhepuls mit einem Pulsmesser oder Blutdruckmessgerät am besten morgens noch vor dem Aufstehen oder vor einer körperlichen Betätigung. Bei vielen Menschen erledigt das inzwischen eine Smartwatch mit integriertem Pulsmesser. Der Ruhepuls lässt sich aber auch per Hand ermitteln: dazu zwei bis drei Finger am inneren Handgelenk an den Schlagadern des Arms oder an der Hauptschlagader am Hals platzieren und die Anzahl der Schläge etwa 30 Sekunden lang mitzählen. Mal zwei genommen ergibt die ermittelte Zahl den Puls pro Minute.
Ruhe in den Puls bringen
Um den Ruhepuls langfristig zu senken und das Herz zu stärken, empfiehlt Steinbach regelmäßiges Ausdauertraining wie Laufen, Radfahren, Walken, Schwimmen oder moderates Krafttraining. Auch Meditation, Yoga und Atemübungen könnten den Puls beruhigen. Insgesamt sollte das Training pro Woche mindestens 150 Minuten maßvoll oder 75 Minuten intensiv ausgeführt werden. Auch ausreichend Schlaf – sieben bis neun Stunden pro Nacht – und eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten tragen dazu bei. Vermieden werden sollte Steinbach zufolge ein übermäßiger Konsum von Koffein und Zucker, da diese den Puls erhöhen könnten.