ZOU
|
29.10.2024
In immer mehr Büros gibt es Stehpulte und höhenverstellbare Schreibtische, um den Gesundheitsrisiken durch zu langes Sitzen entgegenzuwirken. Doch den ganzen Tag am Stehtisch zu verbringen ist nicht unbedingt besser als zu sitzen: Beides hat Nachteile, wenn man es übertreibt.
Für die Studie trugen mehr als 80.000 Teilnehmende über mehrere Jahre Geräte, die ihre körperliche Aktivität aufzeichneten. Ein Abgleich mit ihren Gesundheitsdaten ergab, dass mehr als zehn Stunden Sitzen pro Tag mit einem höheren Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle verbunden war. Dieses Risiko wurde jedoch nicht dadurch gemindert, dass die Leute mehr standen. Im Gegenteil: Langes Stehen hatte auch gewisse Nachteile und brachte z. B. ein erhöhtes Risiko für Kreislaufprobleme wie Krampfadern und Schwindelgefühle oder Benommenheit mit sich.
Demnach ist es keine echte Lösung, langes Sitzen durch langes Stehen zu ersetzen, denn der Körper braucht nun einmal Bewegung. Mehr körperliche Aktivität lässt sich ins Büroleben bringen, indem man häufiger die Treppe statt des Fahrstuhls nimmt, ins Nachbarbüro geht, statt eine E-Mail an den Kollegen zu schreiben, Pausen aktiv verbringt und bei Telefongesprächen aufsteht oder umhergeht. Ein Timer kann zusätzlich alle 30 Minuten an kurze Einheiten mit Dehnübungen und „Stuhlgymnastik“ erinnern.
Eine Beobachtungsstudie wie diese zeigt Zusammenhänge auf, Ursache und Wirkung lassen sich jedoch nicht eindeutig feststellen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag zudem bei 61 Jahren, und es ist möglich, dass jüngere Menschen etwas andere Ergebnisse zeigen. Die Ergebnisse veröffentlichte das Fachblatt „International Journal of Epidemiology”.
Quelle: DOI 10.1093/ije/dyae136