JB
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19.01.2023
Ärzte der Queen Mary University of London und des Barts Hospital sowie des Cambridge University Hospital haben eine neue Art der CT-Untersuchung entwickelt, mit der kleine Knötchen auf den Nebennieren sichtbar gemacht werden. Diese Knötchen sind eine der häufigsten behandelbaren Ursachen für Bluthochdruck. An der Studie nahmen 128 Personen teil, wobei alle von ihnen an einem durch das Steroidhormon Aldosteron verursachten Bluthochdruck litten. Bisher ließen sich diese Knötchen nur mit einer aufwendigen und für den Patienten unangenehmen Katheteruntersuchung aufspüren. Zusätzlich waren die Ergebnisse dieser Untersuchung nicht immer verlässlich. Mit dem CT-Scan erkannten die Ärzte, dass bei zwei Dritteln der Teilnehmer die erhöhte Aldosteron-Produktion durch die kleinen Knötchen auf den Nebennieren bedingt ist. Diese gutartigen Knoten können dann sicher entfernt werden.
Bisherige Diagnose umständlich und unzuverlässig
Auch war es bislang nicht möglich, nur durch die Katheteruntersuchung festzustellen, ob der Patient nach der Entfernung der Knötchen ohne blutdrucksenkende Therapie auskommt oder weiter auf Medikamente angewiesen ist. Eine Kombination des CT-Scan und eines Urinsteroidtest ermöglichte es den Wissenschaftlern, die meisten Personen zu identifizieren, die nicht mehr medikamentös behandelt werden mussten. So lässt sich eine zuverlässige Aussage darüber treffen, ob die Entfernung der Knötchen überhaupt notwendig ist und den gewünschten Erfolg erzielt.
Bei dem Scan verabreichten die Ärzte den Patienten eine geringe Dosis von Metomidat, einem radioaktiven Farbstoff, der nur an den Aldosteron-produzierenden Knoten haftet und diese so im CT sichtbar macht. Professor Morris Brown, Co-Autor der Studie, sagt dazu: „Die Aldosteron-produzierenden Knötchen sind sehr klein und werden in einem normalen CT-Scan leicht übersehen. Nach der Injektion leuchten sie für ein paar Minuten, und werden so als die offensichtliche Ursache für den Bluthochdruck entlarvt.“
Aldosteron ist ein Steroidhormon, das von den Nebennierenrinden produziert wird und maßgeblich an der Regulation des Blutdrucks beteiligt ist. Wird es ausgeschüttet, erhöht es durch eine Zunahme des Blutvolumens den Blutdruck. Das Tückische daran ist: Bei Patienten mit chronisch stark erhöhter Aldosteron-Produktion wirken viele gängige blutdrucksenkende Mittel schlecht oder gar nicht.
Quelle: DOI 10.1097/HJH.0000000000003132