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16.02.2022
Wer sich im Alter von 70 Jahren mindestens 20 Minuten täglich bewegt, kann schweren Herzerkrankungen im späteren Alter wirksam vorbeugen. Dabei gilt: Besser spät als nie, denn auch wer mit 70 erst anfängt, profitiert, schreiben Forscher in der Zeitschrift „Heart“.
20 Minuten tägliches moderates bis intensives Training im Alter von 70 bis 75 Jahren hilft, Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz im Alter ab 80 Jahren zu vermeiden. Das zeigt eine Studie, in der 2.754 Personen ab 65 Jahren knapp 20 Jahre lang beobachtet wurden. In dieser Zeit kam es zu 1.037 neu auftretenden Herzerkrankungen, darunter Herzinsuffizienz und Schlaganfall.
Eine Steigerung der körperlichen Aktivität oder das Beibehalten eines aktiven Lebensstils über die Zeit war sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tod verbunden. Die größte Risikoreduktion wurde für die koronare Herzkrankheit und Herzinsuffizienz im hohen Alter beobachtet. Zwischen körperlicher Aktivität und Schlaganfall zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang.
Die meisten Teilnehmer waren über die Zeit gleichbleibend körperlich aktiv. Männer mit hoher körperlicher Aktivität hatten ein um 52 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männer, die sich wenig bewegten. Die größten Vorteile schienen einzutreten, wenn die Steigerung der körperlichen Aktivität bis zum Alter von 70 Jahren erfolgte – bei einem Beginn mit 75 und älter sank das Risiko kaum noch. Am stärksten verringerte sich das Risiko für Herzerkrankungen und Herzinsuffizienz bei Personen, die sich 20 bis 40 Minuten täglich mäßig bis intensiv bewegten.
Quellen: DOI 10.1136//heartjnl-2021-320013, 10.1136//heartjnl-2021-320462