Ab März 2017, wenn das entsprechende Gesetz durch Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft getreten ist, dürfen Ärzte bestimmten Patienten Cannabis auf Rezept verschreiben. Dass der Gesetzgeber damit offenbar vielen kranken Menschen entgegenkommt, belegt eine aktuelle Studie der University of British Columbia in Kanada, nach der viele ihre verschreibungspflichtigen Medikamente gerne gegen medizinisches Cannabis eintauschen würden.
Wie die Studie belegt, würden Menschen mit chronischen Schmerzen und Personen, die wegen psychischer Probleme Medikamente einnehmen, oftmals lieber zu Cannabis wechseln. Dies berichten die Forscher im Fachblatt International Journal of Drug Policy. An der Studie hatten sich 250 Patienten beteiligt, die wegen ihrer Beschwerden zusätzlich zu ihrer bisherigen Therapie medizinisches Cannabis verschrieben bekommen hatten. Insgesamt 63 Prozent der Befragten gaben an, das Medizinalhanf anstelle ihrer üblichen Medikamente zu benutzen. Zu diesen zählten Opioide zur Behandlung von Schmerzen, beruhigend wirkende Benzodiazepine und Antidepressiva.
Die Forscher glauben, dass der Hauptgrund, warum viele der Studienteilnehmer lieber Cannabis verwendeten, mit den geringeren Nebenwirkungen zusammenhängt. Darüber hinaus ließen sich die Symptome besser kontrollieren und viele Teilnehmer hatten das Gefühl, Cannabis sei sicherer als ihre verschreibungspflichtigen Medikamente. Gerade im Hinblick auf Nebenwirkungen, die etwa bei Arzneimitteln wie Opioiden auftreten, könnte medizinisches Cannabis als Alternative eine wichtige Rolle spielen, sind sich die Autoren sicher. Jetzt müsse untersucht werden, wie gut sich Cannabis im Vergleich zu Wirkstoffen bewähre, die derzeit als Mittel der ersten Wahl verwendet werden. Wichtig sei zudem, herauszufinden, wie sich ein Wechsel zu Cannabis insgesamt auf die Lebensqualität der Patienten auswirkt.
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HH