02.05.2019
Im vergangenen Herbst legte eine große Studie nahe, dass die Einnahme von gewissen Blutdrucksenkern, sogenannten ACE-Hemmern, die Gefahr für Lungenkrebs erhöht. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat daraufhin das Risiko überprüft und sieht derzeit keinen Handlungsbedarf.
ACE-Hemmer gehören weltweit zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten, um zu hohen Blutdruck oder Herzschwäche zu behandeln. Eine Beobachtungsstudie aus dem Jahr 2018, die im „British Medical Journal“ erschienen war (aponet.de berichtete), deutete jedoch darauf hin, dass ACE-Hemmer im Vergleich zu sogenannten Sartanen das Risiko für Lungenkrebs erhöhen könnte.
Der Pharmakovigilanzausschuss der EMA hatte sich daraufhin mit dem Thema beschäftigt und kommt nun zu dem Ergebnis, dass die Aussagekraft der Studie zu gering sei, um weitere Maßnahmen zu ergreifen. So waren Patienten, die ACE-Hemmer erhielten, häufiger älter, männlich und rauchten mehr. Der sozioökonomische Status, der das Verschreibungsverhalten und das Lungenkrebsrisiko beeinflussen kann, sei in der Studie nicht berücksichtigt worden.
Insbesondere angesichts des gut belegten Nutzens von ACE-Hemmern und der nur geringfügigen Erhöhung des Risikos in der berichteten Studie sehen die Experten derzeit keinen Grund für eine Änderung der Verordnungspraxis.
NK