13.02.2020
Auf der Suche nach Risikofaktoren für eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) haben finnische Forscher festgestellt, dass die Krankheit zu einem Drittel häufiger auftrat, wenn die Mütter während der Schwangerschaft einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel hatten.
Das ADHS-Risiko war bei Kindern, deren Mutter im ersten und/oder zweiten Schwangerschaftsdrittel einen Vitamin-D-Mangel aufwies, um 34 Prozent höher als bei Kindern von Müttern mit ausreichender Vitamin-D-Versorgung. Die Studie ist die erste ihrer Art, die solch einen Zusammenhang nachweist. Professor Sourander von der Universität Turku sagte: „Diese Studie liefert starke Beweise dafür, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel während der Schwangerschaft mit ADHS bei den Nachkommen zusammenhängt. Da ADHS eine der häufigsten chronischen Krankheiten bei Kindern ist, haben die Forschungsergebnisse eine große Bedeutung für die öffentliche Gesundheit.“
Vitamin-D-Mangel ist in vielen Ländern ein Problem
Sourander wies darauf hin, dass Vitamin-D-Mangel ein globales Problem ist. In Finnland gibt es deshalb eine nationale Empfehlung für die Einnahme von täglich 10 Mikrogramm Vitamin D während der Schwangerschaft. Trotzdem sei die Vitamin-D-Aufnahme in einigen Fällen, beispielsweise von manchen zugewanderten Müttern, nicht ausreichend.
Die Studie umfasste 1.067 zwischen 1998 und 1999 geborene Kinder, bei denen ADHS diagnostiziert wurde. Sie wurden mit derselben Anzahl Kinder ohne ADHS verglichen. Dafür verwendeten die Forscher eine außergewöhnlich große Sammlung von etwa zwei Millionen Serumproben aus der ersten Schwangerschaftshälfte werdender Mütter. Damals gab es die Empfehlung zur Vitamin-D-Gabe während der Schwangerschaft noch nicht.
ZOU