Gesundheit

Welt-Adipositas-Tag: Experten fordern Bundesbeauftragten

10.10.2016

Zum 2. Welt-Adipositas-Tag am 11. Oktober 2016 schlagen Experten Alarm: Bereits 223 Millionen Schulkinder weltweit sind übergewichtig. Das betrifft auch Deutschland. Und die Zahl steigt weiter. Als eine mögliche Gegenmaßnahme fordern die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe einen Bundesbeauftragen für Diabetes und Adipositas.

Experten befürchten, dass immer mehr Menschen in den kommenden Jahrzehnten unter Übergewicht leiden.
Experten befürchten, dass immer mehr Menschen in den kommenden Jahrzehnten unter Übergewicht leiden. Sport kann helfen, den Pfunden gegenzusteuern
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Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen sind in Deutschland ein ernstes Problem“, warnt Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. Die letztverfügbaren und repräsentativen Daten für Deutschland wurden 2003 bis 2006 gemessen (KiGGS1). Danach sind fünfzehn Prozent der drei- bis 17-Jährigen übergewichtig; aktuellere Messdaten werden voraussichtlich erst 2017/2018 verfügbar sein. Nach Angaben der Experten des Welt Adipositas Tages wird die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen bis zum Jahr 2025 auf schätzungsweise 1,8 Millionen steigen. „Ihnen droht im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislaufleiden, Krebs, Gelenkverschleiß und psychische Probleme“, ergänzt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

„Um dieser leidvollen und kostenintensiven Entwicklung entgegen zu steuern, benötigen wir einen Beauftragten der Bundesregierung für Diabetes und Adipositas“, fordert Kröger. Ein Bundesbeauftragter könne beispielsweise auf die Bundesländer einwirken, verpflichtende Qualitätsstandards für das Essen an Schulen und Kitas einzuführen. Derzeit ist in Deutschland eine gesunde Kita- und Schulverpflegung noch die Ausnahme. Zwar hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bereits im Jahr 2007 entsprechende Qualitätsstandards erarbeitet. Doch bisher haben nur die Bundesländer Berlin und Saarland diese verbindlich umgesetzt. „Das Ernährungsverhalten und die Geschmacksvorlieben werden früh in der Kindheit geprägt“, betont Gallwitz. „Deshalb wäre eine solche Maßnahme sehr wichtig.“

RF

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