06.03.2018
Eltern, die ihren Kindern erlauben, gelegentlich an Bier, Sekt oder anderen alkoholischen Getränken zu nippen, könnten damit dazu beitragen, dass ihre Kinder als Jugendliche einen problematischen Alkoholkonsum haben. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam um den Psychologen Craig Colder von der University at Buffalo, die über sieben Jahre jährlich zwei Gruppen mit jeweils 380 Familien befragt hatten. Wie sie im Fachblatt Addictive Behaviors berichten, stand frühes Nippen und Probieren mit einem höheren Alkoholkonsum in der frühen Pubertät in Zusammenhang. Jugendliche, die als Kinder mit Erlaubnis ihrer Eltern hin und wieder Alkohol probieren durften, tranken später häufiger und mehr Alkohol als andere Jugendliche. „Es geht nicht nur darum, wie oft sie in der späten Pubertät trinken und wie viel“, sagt Colder. „Auch negative Konsequenzen, die mit dem Alkoholtrinken einhergehen, wie einen Kater zu haben, in Schwierigkeiten zu geraten, mit anderen zu streiten oder sich zu prügeln, nehmen zu.“
Die Forscher gehen davon aus, dass in den USA etwa ein Drittel aller Kinder unter zwölf Alkohol mit Erlaubnis ihrer Eltern probieren dürfen. Obwohl dies eine gängige Praxis sei, geschehe dies nicht häufig, vielleicht vier- oder fünfmal im Jahr. Ihre Daten deuteten jedoch darauf hin, dass auch dieses seltene Probieren kein harmloses Verhalten sei, so das Fazit des Psychologen.
HH