12.11.2014
Der schützende Effekt des Alkohols tritt demnach nur bei Menschen in Erscheinung, die mit bestimmten Genen ausgestattet sind, die also einem speziellen Genotyp angehören. Bei diesen Menschen kann moderater Alkoholkonsum offenbar durchaus dabei helfen, das Risiko einer koronaren Herzkrankheit zu verringern, berichten die Mediziner von der Sahlgrenska-Akademie der Universität Göteborg in der Fachzeitschrift Alcohol. Allerdings treffe dies nur auf 15 Prozent der Bevölkerung zu, so dass die oft gehörte Empfehlung, dass Alkohol in Maßen der Gesundheit gut tue, viel zu pauschal sei.
„Moderater Alkoholkonsum alleine hat keinen deutlichen Schutzeffekt“, sagt die an der Studie beteiligte Professorin Lauren Lissner. Noch gelte dies für diesen speziellen Genotyp allein. „Aber die Kombination von beidem scheint das Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, deutlich zu senken“, sagt Lissner. Welche Mechanismen dahinterstecken, ist noch unklar. Denkbar wäre, dass Alkohol bei Menschen mit dieser Genausstattung die Bildung von „gutem“ HDL-Cholesterin positiv beeinflusse. Dieses helfe dabei, überflüssige Fette aus den Blutgefäßen zu entfernen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, so die Forscher. Eine andere These ist, dass im Alkohol enthaltene Antioxidanzien eine Rolle spielen könnten. Die Wissenschaftler glauben, dass eine oder beide Hypothesen zutreffen könnten.
HH