25.06.2015
Bereits heute leidet etwa jeder fünfte Europäer an einer Pollenallergie, Tendenz steigend. Das teilt das Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, zum Aktionstag gegen Ambrosia mit. Studien sagen für Deutschland bis 2050 eine viermal höhere Konzentration von Ambrosia-Pollen als heute voraus. Die Pollen können schon in kleinen Mengen heftige allergische Reaktionen beim Menschen auslösen. Deswegen beteiligt sich in diesem Jahr erstmals auch Deutschland am internationalen Ambrosia-Aktionstag am 27. Juni. Das JKI, das Umweltbundesamt (UBA), die Freie Universität (FU) Berlin und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) klären gemeinsam auf, wie Ambrosia bekämpft werden kann. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Auch der Klimawandel kann die Ausbreitung der hochallergenen Ambrosia begünstigen. Das zeigt sich in ganz Europa, auch in Deutschland. Gartenbesitzer sollten gegen die Pflanze vorgehen, etwa indem sie die Pflanze den Behörden melden oder die Ambrosia selber ausrupfen.“
In der Schweiz und Ungarn seien Landbesitzer sogar gesetzlich verpflichtet, das Aufblühen der Pflanze durch rechtzeitiges Ausreißen zu verhindern. In Deutschland wäre eine solche gesetzliche Verpflichtung auf Bundesebene noch zu diskutieren. Die Pollen der aus Nordamerika stammenden Pflanze können schon in kleinsten Mengen heftige gesundheitliche Reaktionen auslösen. Dazu zählen Heuschnupfen, Bindehautentzündung und allergisches Asthma. Mit ihrer langen Blütezeit (Juli bis Oktober) trägt die Pflanze dazu bei, dass sich die Pollenzeit deutlich verlängert. In Deutschland wächst die Pflanze vermehrt in Hausgärten, auf Brachen, Äckern und Schnittblumenfeldern. Auch Baustellen, Straßen- und Feldränder sind betroffen. Erfolgreich bekämpft werden könne die Ambrosia laut JKI nur dann, wenn die Pflanzen rechtzeitig vor der Blüte ausgerissen werden.
JKI/NK