01.08.2016
Wer Probleme damit hat, verschiedene Gerüche voneinander zu unterscheiden, hat offenbar ein höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Dies belegen zwei Studien aus den USA, die auf einer internationalen Alzheimer-Konferenz in Toronto, Kanada, vorgestellt wurden.
In einer der Studien mit knapp 400 Teilnehmern um die 80 Jahre zeigte sich, dass Teilnehmer, die bei einem Geruchstest schlechter abschnitten, eher Gefahr liefen, an Demenz und Alzheimer zu erkranken. Die Wissenschaftler hatten hierfür den „University of Pennsylvania Smell Identification Test“ (UPSIT) genutzt, bei dem es darum geht, Gerüche voneinander zu unterscheiden. Ein geringerer Wert besagt, dass Testpersonen Gerüche schlechter identifizieren können. Dieser Studie zufolge könnte ein solcher Geruchstest also die Alzheimer-Gefahr vorhersagen, glauben die Wissenschaftler.
In einer weiteren Studie hatten Forscher untersucht, wie gut der UPSIT-Geruchstests sowie die Menge eines Eiweißstoffs, der in den Plaques im Gehirn von Alzheimer-Patienten vorkommt, eine Verschlechterung des Gedächtnisses vorhersagen konnten. Ihr Ergebnis: Ein positiver Plaques-Test wies deutlich auf einen kognitiven Abbau hin, der Geruchstest nicht ganz so deutlich. Die Wissenschaftler vermuten jedoch, dass die geringere Aussagekraft des Geruchstests mit dem jüngeren Alter der Teilnehmer, der besseren Bildung und der kürzeren Zeit der Nachverfolgung erklärbar seien. Obwohl noch mehr Forschungsarbeit nötig sei, könne der Geruchstest eine im Vergleich einfache und günstige Alternative sein, um einen drohenden Gedächtnisverlust frühzeitig festzustellen, so die Forscher.
HH