24.06.2019
Unsere Eltern hatten Recht: Man probiert am besten immer alles, bevor man ein Urteil fällt. Eine finnische Studie hat nun ergeben, dass die Angst vor unbekannten Nahrungsmitteln häufig mit einer schlechten Ernährungsqualität einhergeht und das Risiko für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöht.
Die Ablehnung unbekannter Lebensmittel wird auch als Nahrungsmittelneophobie bezeichnet. Wer dieses Essverhalten zeigt, hat häufig auch eine schlechtere Ernährungsqualität und nimmt weniger Ballaststoffe, Proteine und ungesättigte Fettsäuren auf, während eher zu viele gesättigte Fettsäuren und Salz in der Kost sind. Das berichten die Forscher der Universität Helsinki und der Universität Tartu in Estland, nachdem sie bei Personen mit Nahrungsmittelneophobie ein ungünstiges Fettsäureprofil sowie einen erhöhten Gehalt an Entzündungsmarkern im Blut feststellten. Beides sind Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes.
Prof. Markus Perola sagte: „Die Ergebnisse untermauern die Vorstellung, dass eine vielseitige und gesunde Ernährung eine Schlüsselrolle für die Gesundheit spielt. Wenn wir bereits in der Kindheit oder Jugend in abweichendes Essverhalten wie Nahrungsneophobie eingreifen können, wird dies dazu beitragen, möglichen gesundheitlichen Problemen frühzeitig vorzubeugen.“
Nahrungsmittelneophobie ist ein Essverhalten, bei dem sich eine Person weigert, Nahrungsmittel zu probieren und zu essen, mit denen sie nicht vertraut ist. Zwillingsstudien haben eine Erblichkeit von bis zu 78 Prozent ergeben. Dennoch glaubt Perola, dass die Akzeptanz einer abwechslungsreichen Ernährung durch frühkindliche Erziehung, Betreuung und Empfehlungen zur Lebensführung im Erwachsenenalter gefördert werden kann.
ZOU