09.03.2015
Jeder Zweite kennt das Phänomen: Der lang ersehnte Frühling ist da, aber man fühlt sich schlapp und antriebslos. Landläufig wird das als Frühjahrsmüdigkeit bezeichnet. Was dahinter steckt und wie man sie überwindet, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.
Sobald die Tage wieder länger werden, stellt der Körper den Hormonhaushalt um. Im Winter schüttet er verstärkt das schlaffördernde Hormon Melatonin aus. Im Frühjahr sorgt der Botenstoff Serotonin für einen Umschwung im Organismus. Zudem setzen milde Tagestemperaturen verbunden mit noch kalten Nächten den Körper starken Temperaturschwankungen aus, was eine ständige Erweiterung und Verengung der Blutgefäße bewirkt. Zusätzlich muss sich der Körper der instabilen Wettersituation und den veränderten Lichtverhältnissen neu anpassen. Diese Umstellung strengt an. Die Folge: Viele klagen über Kopfschmerzen, Blutdruckschwankungen, Wetterfühligkeit, Verdauungsstörungen oder Müdigkeit.
Das A und O gegen Frühjahrsmüdigkeit ist eine gesunde Balance: Bewegung an der frischen Luft, viel Licht, ausgewogene Kost, genug trinken und ein geregelter Schlafrhythmus helfen, die Umstellung gut zu meistern. Leber, Darm und Nieren mussten im Winter oft reichhaltige Nahrung verarbeiten. Diese Entgiftungsorgane kann man gerade in der Übergangszeit mit einer vitamin- und ballaststoffreichen Ernährung unterstützen, sagen die Apotheker aus Niedersachsen. Dadurch werde der Stoffwechsel stabilisiert und das Wohlbefinden gesteigert. Ein vitaminreiches Frühstück bringt den Kreislauf zusätzlich in Schwung. Auch der maßvolle Genuss von koffeinhaltigen Getränken ist, solange keine medizinischen Bedenken vorliegen, als Muntermacher erlaubt.
Nach einer Umstellungsphase von rund zwei Wochen sollte die Frühjahrsmüdigkeit überwunden sein. Halten die Beschwerden an, empfehlen Apotheker, einen Arzt hinzuzuziehen. Hintergrund der Symptome könnten auch Krankheiten wie Depressionen oder Leberprobleme sein.
AK-Nds/RF