Dr. Karen Zoufal
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09.11.2020
Zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, steigert messbar die Fitness und erhöht das körperliche und seelische Wohlbefinden. Dies ist das Ergebnis einer Studie aus Salzburg, bei der 70 Mitarbeiter der Landeskliniken, die normalerweise mit dem Auto zur Arbeit fuhren, stattdessen ein Jahr lang mit dem Fahrrad oder zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gependelt sind.
Regelmäßiger Sport kommt bei vielen Menschen im Alltag zu kurz. Um dennoch jeden Tag in Bewegung zu kommen, ist der Weg zur Arbeit eine gute Gelegenheit: Ohne dass sich die Zeit für den Arbeitsweg deutlich verlängerte, sind 70 Pendler aus Salzburg ein Jahr lang vom Auto auf das Rad bzw. Gehen und öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen. Im Vergleich zu Kollegen, die weiterhin wie gewohnt mit dem Auto zur Arbeit fuhren und in dem Jahr 1.000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hatten, kamen die Rad fahrenden Pendler auf insgesamt 33.500 Kilometer. Die Fußgänger bewältigten 7.300 Kilometer – etwa siebenmal mehr als die Auto fahrenden Kollegen.
Sogar die Psyche profitiert
Der veränderte Arbeitsweg hatte klare Effekte auf die Fitness: Die Leistungssteigerung war vergleichbar mit einem Jahr Training in einem Fitnesscenter und hatte positive Effekte auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit der Teilnehmer, wie die Forscher berichten. Nebenbei profitierte zudem die Psyche: Die aktiven Teilnehmer fühlten sich nicht nur körperlich, sondern auch mental besser.
Zu den Vorteilen des gesunden Arbeitsweges kamen die Studienteilnehmer, ohne dass sie wesentlich mehr Zeit aufwenden mussten. Um Arbeitswege zu optimieren, haben die Forscher zusätzlich einen "Pendlerrechner" entwickelt, der es nicht nur leichter machen soll, das Auto künftig stehen zu lassen, sondern auch eine Strecke vorschlägt, mit der die besten gesundheitlichen Effekte erzielt werden. Die Studie ist im Fachblatt "Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports" erschienen.