Dr. Karen Zoufal
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25.05.2021
18 Prozent der Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft hohen Mengen an Ultrafeinstaub ausgesetzt waren, entwickelten im Vorschulalter Asthma. Im Vergleich dazu erkrankten nur sieben Prozent der Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft an Orten mit weniger Luftverschmutzung gewohnt hatten. Das zeigt die neue Studie, die im Fachmagazin „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine” veröffentlicht wurde.
Ultrafeinstaub mit Partikeln, die weniger als 0,1 Mikrometer groß sind, kann tief in die Lunge vordringen, von dort in den Kreislauf gelangen und sich so auf die Gesundheit im ganzen Körper auswirken. Deshalb vermuten Forscher, dass die toxischen Wirkungen dieser Partikel größer sein könnten als bislang angenommen.
Ultrafeinstaub ist schwer zu messen
„Ein Grund dafür, warum ultrafeine Partikel nicht routinemäßig überwacht werden, ist, dass es schwierig war, sie genau zu messen“, erläuterte die Professorin für Kindergesundheitsforschung Dr. Rosalind Wright. Andere Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid und größere Partikel werden dagegen ständig überwacht, um mögliche gesundheitliche Auswirkungen zu verringern. Sie wurden bereits in früheren Untersuchungen mit dem Asthma-Risiko bei Kindern in Verbindung gebracht. Das Ergebnis, dass sich Luftverschmutzung auch schon vor der Geburt negativ auswirken kann, ist dagegen neu.
Die aktuelle Studie umfasste 376 Mütter und ihre Kinder aus der Metropolregion Boston. Das Forschungsteam hatte täglich die Ultrafeinstaub-Exposition am Wohnort geschätzt. Viele der Frauen lebten in der Nähe von Hauptstraßen mit höherer Verkehrsdichte, wo die Menge an Ultrafeinstaub tendenziell höher ist.
Quelle: 10.1164/rccm.202010-3743OC