16.05.2017
Die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, liegt in den ersten sieben Tagen einer Atemwegserkrankung wie Lungenentzündung, Bronchitis oder Grippe um das 17-fache höher. Dies haben australische Forscher herausgefunden.
Das Herzinfarkt-Risiko ist offenbar nicht zwingend am ersten Tag besonders hoch, wenn sich die Symptome einer Atemwegsinfektion zeigen. Vielmehr liege es in den ersten sieben Tagen höher und nehme dann nach und nach ab. Dies berichten Wissenschaftler von der University of Sydney im Fachblatt Internal Medicine Journal. Insgesamt bleibe es etwa über einen Monat erhöht, wie aus Informationen von 578 Herzinfarkt-Patienten hervorging. „Unsere Ergebnisse bestätigen, worauf frühere Studien hingedeutet haben. Eine Infektion der Atemwege kann als Trigger für einen Herzinfarkt wirken“, sagt Senior-Autor Professor Geoffrey Tofler von der University of Sydney. Dies könnte mit einer erhöhten Tendenz zur Bildung von Blutgerinnseln, Entzündungsreaktionen oder Giftstoffen, die Blutgefäße schädigen, zusammenhängen, so der Kardiologe. Eine veränderte Durchblutung könne ebenfalls dazu beitragen.
Wie die Forscher weiter berichten, ließen Infektionen der oberen Atemwege mit leichteren Symptomen, darunter Erkältungen, Rachenentzündungen, Schnupfen oder Nasennebenhöhlenentzündungen, das Herzinfarktrisiko nicht ganz so stark ansteigen. Es sei aber immer noch um das 13-fache erhöht gewesen. Obwohl Infektionen der oberen Atemwege weniger schwer verlaufen, seien sie deutlich häufiger als Infektionen der unteren Atemwege, so die Wissenschaftler. Deshalb sei es wichtig, ihre Verbindung zum Herzinfarktrisiko zu verstehen. Die Studienergebnisse zeigten den Forschern zufolge deutlich, wie wichtig es sei, sich vor Infektionen zu schützen - dazu gehöre auch eine Grippe- und Pneumokokken-Impfung.
HH