18.07.2012
Je nach Tageszeit ist die Haut des Menschen mit unterschiedlichen Umweltbedingungen konfrontiert. Frost, Hitze, Sonnenlicht, Dunkelheit, Nässe oder Trockenheit fordern die Haut heraus. Dass sie zuverlässig ihre Funktionen erfüllt, liegt auch an der inneren Uhr der Haut, die Wissenschaftler der Berliner Universitätsmedizin Charité jetzt entdeckt haben.
Ähnlich wie die biologische Uhr des Menschen den Schlaf-Wach-Rhythmus taktet, steuert die innere Uhr der Haut deren Funktionen in einem speziellen Rhythmus. Abhängig von der Tageszeit beschleunigt sie die Aktivität der Hautzellen – oder drosselt sie. Und gönnt der Haut damit Phasen der Erholung gerade dann, wenn es die Tageszeit und die Umwelteinflüsse erlauben.
Das Forscherteam der Charité hatte von jungen gesunden Freiwilligen zu unterschiedlichen Tageszeiten Proben der obersten Hautschicht genommen und im Labor untersucht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass spezielle Faktoren in den Hautzellen je nach Entnahmezeitpunkt unterschiedlich aktiv sind. Gesteuert werden diese Faktoren von der inneren Uhr der Haut. Diese reguliert so die Teilung der Zellen und die zelleigenen Reparaturmechanismen.
Diese Erkenntnisse könnten helfen, Arzneimittel in Zukunft noch effektiver einzusetzen. So könnte man Medikamente gezielt zu den Tageszeiten anwenden, an denen sie am besten wirken und die wenigsten Nebenwirkungen haben.
FH