Natascha Koch
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27.10.2022
Emotionen lassen sich tatsächlich allein durch die Bewegung der Gesichtsmuskulatur beeinflussen: Einer neuen Studie zufolge fühlen wir uns glücklicher, wenn wir die Mundwinkel nach oben ziehen und lächeln.
Schon länger wird darüber diskutiert, ob es möglich ist, die Stimmung durch das einfache Formen des Mundes zu einem Lächeln positiv zu beeinflussen. Forschern aus Australien und den USA ist es nun gelungen, dies zu bestätigen. Dafür untersuchten sie Daten von 3878 Studienteilnehmern in 19 Ländern und testeten drei Techniken:
- Das Nachahmen von Gesichtsausdrücken in Fotos,
- die Mundwinkel allein durch die Gesichtsmuskulatur nach oben ziehen,
- die „Bleistift-Technik“, bei der man einen Stift zwischen den Zähnen hält, ohne die Lippen zu berühren. Dies bringt die Gesichtsmuskulatur dazu, ein Lächeln zu formen.
Die ersten beiden Techniken funktionieren tatsächlich und verbesserten die Stimmung der Studienteilnehmer zumindest ein wenig. „Dass die Bleistift-Technik nicht den gleichen Effekt erzeugte, könnte daran liegen, dass die Form des Mundes dabei keinem echten Lächeln gleichte“, sagte Studienautor Dr. Fernando Marmolejo-Ramos von der University of South Australia. Die Ergebnisse weisen dem Wissenschaftler zufolge trotzdem darauf hin, dass an dem Sprichwort „fake it ‚til you make it“ (deutsch: „Täusche es vor, bis du es schaffst“) etwas dran sein könnte.
Quelle: DOI 10.1038/s41562-022-01458-9