Dr. Karen Zoufal
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09.02.2021
Sport und Bewegung verbessern während der Krebstherapie die körperliche und psychische Gesundheit und können zudem einige häufige Nebenwirkungen der Behandlung verringern. Dass die Intensität des Trainings dabei weniger von Bedeutung ist, zeigt eine schwedische Studie mit knapp 600 Teilnehmern mit Brust-, Prostata- oder Darmkrebs, wie im Fachblatt „Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports“ veröffentlicht wurde.
Nach einem halben Jahr gab es Unterschiede zwischen Personen, die bei hoher oder mäßiger Intensität Sport getrieben hatten: In der Gruppe mit intensivem Training litten die Teilnehmer etwas weniger unter Müdigkeit, hatten mehr Beinmuskelkraft und eine etwas bessere Fitness als die Teilnehmer der Gruppe mit niedriger bis mittlerer Intensität.
Die Teilnehmer hatten über sechs Monate hinweg Krafttraining in von Ausbildern geführten Gruppen in Schwedens größtem Fitnessclub erhalten. Das Ausdauertraining wurde zu Hause durchgeführt. Die Patienten bekamen detaillierte Trainingsanweisungen und einen Herzfrequenzmesser. Ein Teil von ihnen wurde zusätzlich bei der Planung und Protokollierung ihres Ausdauertrainings zu Hause unterstützt, was aber keinen Einfluss auf die Ergebnisse hatte.
Prof. Ingrid Demmelmaier von der Universität Uppsala sagte: „Die Schlussfolgerungen, die wir aus der Studie ziehen, sind zunächst, dass es nicht wichtig zu sein scheint, ob das Training eine hohe oder niedrige bis mittlere Intensität hat. Die Ergebnisse der Gruppen unterschieden sich nicht in klinisch relevanter Weise. Das heißt, es gab keinen Unterschied, der den Alltag der Patienten beeinflussen könnte.“
Quelle: DOI 10.1111/sms.13930